+++ Teil #6 +++ Förderung Design- und Musikwirtschaft +++ Was haben die Parteien für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Sachsen in der kommenden Legislaturperiode auf ihren Zetteln? Der Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen e.V. hat nachgefragt und die aktuell im Landtag vertretenen Parteien (inklusive der FDP) zur schriftlichen Beantwortung der folgenden Wahlprüfsteine gebeten. Mitglieder des Landesverbandes der Kultur- und Kreativwirtschaft e.V. sind: Kreatives Leipzig, Kreatives Chemnitz, Wir gestalten Dresden. Hier im Teil #6 gibt es die Antworten der Parteien zu der Frage:
Die freie Musikszene, insbesondere die Jazz-und Popmusik, wollen wir stärker in den Blick unserer kulturpolitischen Arbeit nehmen und unterstützen. Zur Förderung: siehe unten (vgl. hier: Wahlprüfsteine Landtagswahl Sachsen 2019 / Teil #2, Anmerkung der Redaktion)
Bei der Förderung der sächsischen Kreativwirtschaft sind wir bislang von einem teilmarktübergreifenden Ansatz ausgegangen, da eine Vielzahl der Aufgabenstellungen, wie Beratung, Vernetzung, Zugang zur Instrumenten der Wirtschaftsförderung, Qualifizierung etc. die Akteure aller Teilmärkte betreffen. Aber auch hier befinden wir uns, gemeinsam mit den Akteuren, in einem Lernprozess. Inwieweit eine teilmarktspezifische Förderung sinnvoll und möglich ist, muss daher gemeinsam erörtert werden. Unabhängig davon gibt es jetzt schon einige Instrumente, die auf eine indirekte Unterstützung der oben genannten Teilmärkte abzielen. Zu nennen ist hier der Sächsische Staatspreis für Design sowie die bis 2021 verlängerte Kooperationsvereinbarung des SMWA und dem Handwerk über die Unterstützung und Durchführung der Europäischen Tage des Kunsthandwerks. Im Bereich der Kulturförderung haben wir seit vier Jahren das Programm „Instrumentenfonds“ aufgelegt. Mit den hier eingestellten Mitteln können Vereine Instrumente bei lokalen Instrumentenherstellern erwerben. Ein weiteres Instrument stellen die regionalen Fachkräfteallianzen mit der Sächsischen Fachkräfterichtlinie dar. Mit diesen Mitteln hat z.B. der Voglandkreis eine Umsetzungsstudie Kompetenzzentrum Musikinstrumentenbau erarbeitet. Inwieweit weitereUnterstützungsinstrumente notwendig sind, bedarf einer gemeinsamen Erörterung und Prüfung.
Zur Förderung der Musikwirtschaft setzen wir uns für die Schaffung einer Musikzentrale ein, die zur künstlerischen Professionalisierung und infrastrukturellen Verbesserung in der Rock-, Pop-und Jazzkultur beiträgt. Dazu braucht es ein umsetzbares Konzept und entsprechende finanzielle Ressourcen. Bei Erarbeitung der Förderstruktur sollten die Akteure, Clubszene, Labels, Verbände etc. einbezogen werden. Auch die Designwirtschaft sollte jenseits eines Designpreises noch stärker landespolitisch gefördert werden.
Die bisherigen Fördermodelle müssen hinsichtlich ihrer Wirkung und des Verwaltungsverfahrens bzw.-aufwandes geprüft werden. In einem kulturpolitischen Dialog möchten wir gemeinsam mit allen Akteuren klären, wie sich die Gesamtsituation der Kulturförderung darstellt und welche Schlussfolgerungen für eine eventuelle eigenständige Förderung Einzelner gezogen werden können. Kulturschaffende und ihre Branchen dürfen nicht gegeneinander „ausgespielt“ werden.
Wir stehen einer solchen eigenständigen Förderung sehr aufgeschlossen gegenüber. Dabei könnte man sich bspw. an Förderprogrammen für die Musikwirtschaft auf Bundesebene orientieren.
Hier muss unterschieden werden zwischen dem kulturellen und kommerziellen Hintergrund. Kulturelle Förderung gibt es bereits.